zurück zur Übersicht der Vorträge und Referenten Gebrauch und vergleichende Bewertung von Cannabis in der deutschen Bevölkerung Cannabis ist die am meisten gebrauchte illegale Droge in Deutschland sowie global, wobei in Deutschland im Jahre 2009 mindestens jeder zweite Cannabiskonsument diese Drogen mindestens einmal im Monat gebrauchte. Bezüglich der Fragen etwa zum Anteil sehr regelmäßiger Konsumenten und der Probierkonsumbereitschaft in der Bevölkerung liegen allerdings kaum Befunde vor, die wir deshalb in dieser hier vorgestellten Studie über eine Befragung bei insgesamt ca. 7000 Personen beantworten und evaluieren wollten. Neben dem Gebrauch einer Droge wie Cannabis ist weiterhin deren Risikobewertung ein wichtiger Faktor. Hierzu gibt es zwar zahlreiche wissenschaftliche und teilweise auch vergleichende Untersuchungen, aber bislang keine gesicherten Erkenntnisse über die Einschätzung jener Risiken durch die Allgemeinbevölkerung. Unser Ziel war dabei auch eine Analyse der Faktoren, welche jene individuelle Risikoeinschätzung zu Cannabis oder anderen Drogen beeinflussen, um letztlich die komplexen Zusammenhänge zwischen Risikoeinschätzung und Konsumverhalten besser verstehen zu können.
Zur Bewertung einer Droge zählt auch deren individuelle rechtliche Bewertung, wobei wir insbesondere den Einfluss der Konsumerfahrung zu einer Droge auf die Rechtsbewertung näher analysieren. Die vorgestellte Studie ist hierbei die erste in Deutschland, welche jene 3 Untersuchungsparameter Konsumerfahrung, Risikoeinschätzung und gewünschte Rechtslage zu einer Droge gemeinsam und umfassend analysiert.
Es wird abschließend ein Modell vorgestellt, welches unter Einbeziehung unserer und anderer publizierter Befunde von uns entwickelt wurde und die vielseitigen Interaktionen zwischen Legalstatus, individueller Risikobeurteilung, Abstinenz, Probierbereitschaft bzw. Konsumverhalten zu einer Droge und der gewünschten Rechtslage zu dieser am Beispiel der Droge Cannabis aufzeigt.
Dr. Joachim Eul hat Biologie und Chemie studiert. Er ist Hochschullehrer zur Molekularbiologie und Biochemie und hat zu seiner Entdeckung des zellulären "RNA-Transspleißens" eine Habilitationsarbeit und einige Anwendungspatente verfasst. Zum Thema Drogen gelangte er erstmals in seiner Dissertation u.a. zum Tryptophanstoffwechsel bei höheren Pilzen, der dort zu psychoaktiven Indol-Derivaten führen kann. Er ist zudem einer der 11 Gesellschafter sowie geschäftsführender Direktor des Drogenforschungsinstitutes INEIDFO gGmbH in Berlin ( http://www.ineidfo.de ). |